Unser heutiges Ziel lag im Kirnitzschtal. Wieder einmal über Umleitungen fuhren wir über Bad Schandau und Sebnitz nach Hinterhermsdorf. Von dort ging es zu Fuss auf eine Rundwanderung durch die Kirnitzschklamm, welche im Nationalpark Sächsische Schweiz liegt. Schnell merkten wir, wie wild hier alles wuchert, wer lange Hosen trug, war gut dran, denn die Wege waren oft eins mit der Natur. Im Tal angekommen, folgten wir dem lauschigen Bächlein Kirnitzsch. Wir passierten die Marien Quelle, und bogen von einer Waldstrasse wieder auf einen Trampelpfad, und plötzlich war das Farnmeer nicht mehr nur kniehoch, sondern höher als wir!
Der Pfad führte weiter durch die Wolfsschlucht und wir passierten manchen Grenzstein. Hier befindet sich sogar die älteste Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Der Pfad stieg wieder an und durch einen Felsentunnel und manche Wegwindung erreichten wir eine Abzweigung zum Aussichtspunkt Hermannseck. Von hier aus ging es wieder hinunter zur Bootsanlegestelle Untere Schleuse. Mit zum Besonderen an dieser Tour gehört, dass man ab hier für rund 700 Meter auf einen Kahn umsteigen kann. Der Kahnführer war ein lustiger Geselle mit seinem gemütlichen Sprechtempo und Sprachtonalität und erzählte uns etwas über den Grenzfluss der früheren DDR und der Tschechoslowakei. Nach der geruhsamen Bootstour nahmen wir noch den Aufstieg und das letzte flache Wegstück zurück zum Ausgangspunkt in Hinterhermsdorf unter die Füsse. Mit vielen Stopps bei süssen, feinen Himbeeren erreichten wir das Auto nach gut 12 Kilometern wieder.
Für eine Glacé als Belohnung fuhren wir auf dem Rückweg eine andere Strasse in Richtung Bad Schandau an der Elbe, als und das Navi auf der Hinfahrt leitete. Das war eine gute Idee, denn auf dieser Strecke fuhr nämlich auch die nostalgische, gelbe Kirnitzschtalbahn. Die erste überholten wir kurz nach dem Endbahnhof, weitere zwei Trams sahen wir in der Mitte der 8 km langen Strecke. In Bad Schandau schlenderten wir mit dem wohlverdienten Glacé nur kurz durch die Gässchen, bevor wir zum letzten Mal zurück nach Ottomühle in Rosenthal heim kehrten.